Das Trauma - Therapiemöglichkeit mit EMDR

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Wodurch kann ein Trauma ausgelöst werden?

Es gibt eine Vielzahl an traumatisierenden Erlebnissen. Dies können zum Beispiel Verkehrsunfälle (als Betroffener oder auch als Zeuge oder Helfer), Operationen oder medizinische Eingriffe sein. Schwere Krankheiten, Verletzungen, der Verlust eines nahe stehenden Menschen, Vernachlässigung, Gewalt oder Missbrauch in der Kindheit oder pränatale Bedrohung im Mutterleib gehören genauso dazu wie Krieg, Naturkatastrophen oder sexuelle und körperliche Gewalt.

Auch scheinbar gewöhnliche Ereignisse wie ein Zahnarztbesuch, ein Hundebiss, das Sehen von Gewaltszenen im Fernsehen können traumatisieren.

Was passiert im Körper bei der Entstehung eines Traumas?

Grundsätzlich stehen uns bei Gefahr drei angeborene Überlebensstrategien zur Verfügung: Flucht, Kampf oder Erstarrung. Können wir fliehen oder uns erfolgreich verteidigen, stellt sich im Organismus danach meist das natürliche Gleichgewicht wieder ein. Wenn Kampf oder Flucht keine sinnvolle Alternative darstellt, erstarren wir vor Schreck. Viele Menschen starren Ewigkeiten ins Leere und haben dabei die Augen weit aufgerissen. Das passiert zum Beispiel, wenn uns in einer dunklen Gasse plötzlich eine angsteinflößende Gestalt gegenüber steht.

Wenn wir die in dieser bedrohlichen Situation die vom Körper mobilisierte und zur Flucht bereitgestellte Energie nicht irgendwie entladen können, z.B. durch Wegrennen oder sich körperlich gegen die Gefahr wehren, bleibt sie im Nervensystem gefangen. Wir sind weiterhin im Alarmzustand und entwickeln z.B. Angst vor der Dunkelheit oder das Haus alleine zu verlassen. Durch diese im Nervensystem gebundene Überlebensenergie ist das Trauma entstanden.

 

Wie bestimmt ein Trauma den Alltag?

Das Trauma ist das Ereignis, wegen dem es entstanden ist, es ist auch mehr als das Erlebte,  was man erzählen kann. Während das Erlebte, das das Trauma entstehen lässt, geschieht, schaltet das Sprachzentrum ab. Man verstummt, erstarrt.

Das Trauma bezeichnet die Summe aller steckengebliebenen Reaktionen auf ein lebensbedrohliches Ereignis. Es sind Orientierungslosigkeit, Machtlosigkeit, Ohnmacht, Zittern, Schweißausbrüche, Herzklopfen, Übelkeit, Körperimpulse zu Kampf, Flucht oder Kollaps. Unerklärliche Unruhe, die Unfähigkeit sich zu beruhigen oder sich zu freuen. Leicht überwältigt sein, von Angst, Wut, aber auch von Freude, Glück.

Wenn man auf ein harmloses Detail (den Trigger) so reagiert, als müsse man um sein Leben kämpfen, ist das ein Trauma, welches getriggert wird. Denn Verhaltensmuster, Überzeugungen, Gedanken und Gefühle sind noch immer mit den traumatischen Erfahrungen der Vergangenheit gekoppelt. Da erstarrt vielleicht jemand und wird kreidebleich, weint, schreit oder rastet aus, wenn versehentlich ein Glas zu Boden fällt. Er verbindet mit diesem Geräusch nicht bewusst den kleinen Autounfall vor 3 Monaten, bei dem die Windschutzscheibe zersprang. Es war ja „nichts passiert“… Aber sein Körper erinnert sich daran. Er wird durch das Geräusch getriggert. Das erlebte kommt wieder hoch und man fühlt sich jetzt in Lebensgefahr – genau wie damals.

Trigger können Geräusche, Gerüche, Berührungen, Bilder oder Geschmäcker sein. Oft werden diese gar nicht bewusst wahrgenommen und schon gar nicht mit dem traumatischen Erlebnis von damals aus der Kindheit in Verbindung gebracht. Stellen wir uns vor, eine erwachsene Frau, die in ihrer frühen Kindheit Opfer sexuellen Missbrauchs wurde, sitzt entspannt und fröhlich mit einer Freundin in einem Eiscafe. Plötzlich bekommt sie eine Panikattacke. Die Frau würde behaupten, dass diese Panikattacke aus dem Nichts kam. Es war ja alles in Ordnung, sie hatte Spaß und was zufrieden und entspannt. Was ihr nicht bewusst war, dass jemand an ihrem Tisch vorbei ging, das das gleiche Aftershave wie der Täter damals nutze. Sie erinnert sich nicht an diesen Geruch, aber ihr Körper erinnert sich sehr gut. Der Trigger löst die Panikattacke aus, der Körper ist bereit zur Flucht.

Mögliche Symptome

Diese Beispiele zeigen, dass nach einer traumatischen Erfahrung unerklärliche psychische und körperliche Symptome entstehen können. Sie machen Angst und lösen eine Hilflosigkeit aus.

Auch erst Jahre später kann sich das durch Überaktivität, Suchtverhalten, unkontrollierbare Wutausbrüche, Ängste, Panikattacken, Depression, Gefühle von Entfremdung, Konzentrationsstörungen, Dissoziation, Bindungsunfähigkeit, Schlafstörungen, Erschöpfung, chronische Schmerzen, Fibromyalgie, Migräne, Nacken- und Rückenprobleme, Probleme mit dem Immunsystem oder Burnout zeigen. Die Liste möglicher Symptome ist lang. Und oft diffus.

Ständiger Überlebensmodus aktiviert

Für den Körper existiert die Bedrohung weiterhin und das Überlebenssystem ist weiterhin aktiv, auch wenn es keinen Anlass zu Gefahr gibt.

Traumafolgen zeigen sich in einem unsicheren Körpergefühl, durch das das Umfeld als unsicherer Ort empfunden wird. Das löst Gefühle von Unsicherheit, Hilflosigkeit, Angst und Wut aus. Die in der traumatischen Situation mobilisierte Notfallenergie ist im Körper wie gefangen und weiterhin aktiv. Posttraumatische Symptome sind der Versuch des Nervensystems, irgendwie mit dieser überschüssigen Energie umzugehen oder sie abzubauen.

Traumatherapie

Eine sehr effektive Methode zur Traumatherapie stellt EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) dar, welche ich in meiner Praxis anwende.

Bei EMDR handelt es sich um eine erforschte und anerkannte Methode, die zwar auf den ersten Blick sehr einfach aussieht, aber hochwirksam ist.

Der Vorteil ist, dass man den Effekt der Therapie sofort bemerkt und überprüfen kann. Außerdem ist es nicht unbedingt nötig mit dem Therapeuten alle Details des traumatischen Erlebnisses zu besprechen oder alle Gefühle in Worte zu fassen. Das Erlebte musss also nicht noch einmal durchlebt werden. Das ist oft die Befürchtung von traumatisierten Personen, dass sie aus dem Grund davor zurückschrecken eine Therapie zu beginnen – die Angst das alles noch einmal durchleben zu müssen oder dieses schreckliche Erlebnis in Worte zu fassen und auszusprechen. Weiterhin wird das Thema in der Sitzung nicht aufgewühlt und man geht mit den aufgewühlten Emotionen nach Hause und hat noch lange daran zu knabbern, sondern das Thema wird durch die EMDR Behandlung verarbeitet und man fühlt sich befreit.

Informieren Sie sich gerne detailliert unter dem entsprechenden Menüpunkt hier auf meiner Webseite zu EMDR oder rufen Sie mich bei Fragen gerne an bzw können wir alles persönlich in einem Erstgespräch klären, was Ihnen auch die Angst nehmen wird.