Angehörige von psychisch kranken Menschen und Co-Abhängigkeit

Angehörige von psychisch kranken Menschen und Co-Abhängigkeit

"Angehörige von psychisch Kranken: Die unsichtbaren Helden"

Psychische Erkrankungen können nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch das ihrer Angehörigen stark beeinflussen. In diesem Blogbeitrag möchte ich über die Angehörigen von psychisch Kranken, ihren Herausforderungen, ihrem Einsatz und den Möglichkeiten der Unterstützung schreiben.

Die Rolle der Angehörigen

Angehörige von psychisch Kranken spielen eine entscheidende Rolle in der Bewältigung der Krankheit. Sie sind oft die ersten, die Veränderungen im Verhalten oder in der Stimmung ihres geliebten Menschen bemerken und diejenigen, die sich um Hilfe und Unterstützung kümmern. Sie sind in der Regel emotional stark involviert und investieren Zeit und Energie, um die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Herausforderungen für Angehörige

Die Betreuung eines psychisch Kranken kann sowohl emotional als auch physisch sehr belastend sein. Angehörige stehen oft vor einer Vielzahl von Herausforderungen:

  1. Stigma und Vorurteile: Die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen kann dazu führen, dass Angehörige soziale Isolation und Vorurteile erleben.

  2. Hilflosigkeit und Sorge: Angehörige können sich hilflos und überfordert fühlen, wenn sie die Erkrankung ihres geliebten Menschen nicht heilen können.

  3. Selbstpflege vernachlässigen: Die Betreuung eines psychisch Kranken kann dazu führen, dass Angehörige ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen und ihre eigene Gesundheit gefährden.

  4. Konflikte und Kommunikationsschwierigkeiten: Die Krankheit kann zu Konflikten und Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb der Familie führen.

  5. Finanzielle Belastung: Die Kosten für medizinische Versorgung und Therapie können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen.

Wege zur Unterstützung von Angehörigen

  1. Information und Aufklärung: Die Bereitstellung von Informationen über die psychische Erkrankung kann dazu beitragen, das Verständnis zu verbessern und Vorurteile abzubauen.

  2. Selbstfürsorge: Angehörige sollten sich Zeit für ihre eigene Gesundheit und ihr eigenes Wohlbefinden nehmen. Dies kann die Teilnahme an Unterstützungsgruppen, die Beratung oder einfach nur persönliche Auszeiten einschließen.

  3. Kommunikation: Offene und einfühlsame Kommunikation innerhalb der Familie kann Konflikte minimieren und dazu beitragen, Unterstützung zu bieten.

  4. Professionelle Hilfe: Angehörige sollten nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie diese benötigen. Dies kann in Form von Beratung, Therapie oder Unterstützungsgruppen sein.

  5. Grenzen setzen: Es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen und die eigenen Belastungsgrenzen zu erkennen. Dies kann bedeuten, dass man nein sagt, wenn es notwendig ist.

Die Bedeutung von Unterstützung für Angehörige

Angehörige von psychisch Kranken sind oft die unsichtbaren Helden im Hintergrund, die sich liebevoll und selbstlos um ihre Familienmitglieder kümmern. Es ist wichtig, die Bedeutung ihrer Rolle anzuerkennen und Unterstützung anzubieten, um ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu erhalten.

Für Angehörige ist es entscheidend zu wissen, dass sie nicht allein sind und dass Unterstützung verfügbar ist. Psychische Erkrankungen betreffen nicht nur den Einzelnen, sondern die gesamte Familie. Durch Aufklärung, Selbstfürsorge und die Inanspruchnahme professioneller Hilfe können Angehörige einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung haben und gleichzeitig ihre eigenen Bedürfnisse respektieren. Es ist Zeit, die unsichtbaren Helden zu ermutigen, sich um sich selbst zu kümmern und Unterstützung in ihrer eigenen Reise zu suchen.

Co-Abhängigkeit bei Angehörigen von Depressiven: Verständnis und Hilfe

Die Co-Abhängigkeit ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Suchterkrankungen verwendet wird, aber er kann auch auf die Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen zutreffen. Die Beziehung zwischen einer Person, die an einer psychischen Erkrankung leidet und ihren Angehörigen kann von einer komplexen Dynamik geprägt sein, die sowohl für den Betroffenen als auch für die Angehörigen belastend sein kann. 

Was ist Co-Abhängigkeit?

Co-Abhängigkeit ist ein Zustand, in dem eine Person, oft ein Angehöriger oder enger Freund, sich stark in das Leben und die Probleme einer anderen Person, die an einer Sucht oder psychischen Erkrankung leidet, einbindet. Diese Einbindung kann dazu führen, dass die Co-abhängige Person ihre eigenen Bedürfnisse und ihr eigenes Wohlbefinden vernachlässigt und stattdessen versucht, die Probleme und Bedürfnisse des Betroffenen zu lösen oder zu erfüllen.

Co-Abhängigkeit bei Angehörigen von Depressiven

Bei Angehörigen von Menschen mit Depressionen äußert sich Co-Abhängigkeit oft auf verschiedene Arten:

  1. Übermäßige Fürsorge: Angehörige können dazu neigen, sich übermäßig um den depressiven Menschen zu kümmern und ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu vernachlässigen.

  2. Übernahme von Verantwortung: Co-abhängige Personen können versuchen, die Verantwortung für die Probleme des Depressiven zu übernehmen, indem sie versuchen, alle Lösungen zu finden und die Kontrolle zu behalten.

  3. Emotionale Abhängigkeit: Die Co-abhängige Person kann sich stark emotional von der Stimmung des Depressiven beeinflussen lassen und ihr eigenes Wohlbefinden von dessen Zustand abhängig machen.

  4. Schuldgefühle: Co-abhängige Angehörige können sich schuldig fühlen, wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse priorisieren oder wenn sie sich von der depressiven Person distanzieren.

Ursachen der Co-Abhängigkeit bei Angehörigen von Depressiven

Die Co-Abhängigkeit bei Angehörigen von Depressiven kann verschiedene Ursachen haben:

  1. Empathie und Sorge: Angehörige fühlen sich oft stark mit der depressiven Person verbunden und haben Mitgefühl für ihr Leiden.

  2. Gefühl der Verantwortung: Co-abhängige Personen können das Gefühl haben, dass es ihre Pflicht ist, die depressive Person zu unterstützen und zu helfen.

  3. Unsicherheit: Die Unsicherheit über die richtige Vorgehensweise bei Depressionen kann dazu führen, dass Angehörige überengagiert sind, um die Situation zu kontrollieren.

  4. Eigene Bedürfnisse vernachlässigen: Ein Mangel an Selbstachtung oder das Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit kann dazu führen, dass Angehörige ihre eigenen Bedürfnisse zugunsten der Bedürfnisse der depressiven Person aufgeben.

Wege zur Hilfe und Unterstützung

Die Erkennung von Co-Abhängigkeit ist der erste Schritt zur Veränderung. Hier sind einige Schritte, die Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen unternehmen können:

  1. Selbstreflexion: Reflektieren Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen und erkennen Sie, wie die Co-Abhängigkeit Ihr Leben beeinflusst.

  2. Informieren Sie sich: Lernen Sie mehr über Depressionen und wie sie behandelt werden können. Dies kann Ihnen helfen, die Erkrankung besser zu verstehen.

  3. Kommunikation: Bemühen Sie sich um eine offene und ehrliche Kommunikation mit der depressiven Person. Ermutigen Sie sie zur professionellen Hilfe, wenn sie es benötigt.

  4. Selbstfürsorge: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst, um Ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen und Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu wahren.

  5. Unterstützung suchen: Sie müssen nicht alleine damit fertig werden. Suchen Sie Unterstützung bei Freunden, Familie oder in Selbsthilfegruppen.

  6. Professionelle Hilfe: Bei schwerwiegender Co-Abhängigkeit kann die Hilfe eines Therapeuten oder Beraters notwendig sein, um die Verhaltensmuster zu ändern.

Fazit

Die Co-Abhängigkeit bei Angehörigen von Depressiven ist eine komplexe Angelegenheit, die das Wohlbefinden aller Beteiligten beeinflusst. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die beste Unterstützung für die erkrankte Person darin besteht, auch auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten. 

Gerne stehe ich Ihnen in dieser schweren Zeit zur Seite. Ich helfe Ihnen dabei Grenzen für sich zu definieren und bestmöglich auf sich und Ihre Gesundheit zu achten.
Außerdem biete ich Ihnen den Raum sich auszusprechen und Ihre Sorgen, Ängste, Hilflosigkeit und Ihre Bedürfnisse auszudrücken.
Ich erkläre Ihnen gerne auch die Erkrankung Ihrer Angehörigen und den Umgang mit dieser.
Oft fällt es schwer das Verhalten des erkrankten Angehörigen zu verstehen und viele Verhaltensweisen bezieht man auf sich und fühlt sich verletzt. Daher ist es wichtig die Hintergründe der Krankheit zu verstehen und sich so abgrenzen zu können.